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Englisches Linienschiff 4. Rang (1720)
Text und Fotos: Dr. Volker Wendt
Dieser Schiffstyp galt im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts als „Standard“ im englischen Schiffsdesign. Gebaut in einer Zeit der Navy-Stagnation (Frieden mit Frankreich), richteten sich die Dimensionen immer noch nach dem von der Admiralität vorgegebenen 1706 Establishment. Nur wenige Änderungen, z. Bsp. in den Abmessungen der Hölzer (1719 Establishment), flossen bereits ein. Mit Ausnahme der Dreidecker unterschieden sich die Schiffsklassen meist lediglich in ihren Proportionen.
Zeitbedingt zeigten die Schiffe u.a. besondere Merkmale, die wenige Jahre später verschwanden:
- häufig offene, umlaufende Galerien
- übergroße Quarterpieces (Eckfiguren am Heck)
- zentrale Gangway bis zum Großmast
- doppelte Barkhölzer
- Lochscheiben („deadblocks“) zwischen den Galionsregeln zur Führung der Fockhals
- Steuerrad lag (bis ca. 1735) noch hinter dem Besanmast
Quellen: Bauplan der "DEPTFORD, 1732" (1:48) aus dem National Maritime Museum (Pub.Code: J8187 ), modifiziert nach den Abbildungen eines 60-Kanonen-Dockyardmodells um 1720 in "Logbuch Dokumentationsreihe 1; Sonderdruck 1985; Herausgeber: A. Albert
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