Ansicht von vorne
Der englische Fluss-Raddampfer HIBERNIA von 1904
Wolfgang Bohlayer
Der Fluss Tamar, im Südwesten Großbritanniens liegend, bildet die Grenze zwischen den Grafschaften Cornwall und Devon und war seit Menschengedenken eine wichtige Verkehrsstraße. Seit Jahrhunderten wurden auf dem Fluss Güter aus der Minen- und Bergwerksindustrie wie auch die Erzeugnisse der Landwirtschaft transportiert. Seit 1691 war die Royal Naval Dockyard, zusammen mit dem Hafen von Plymouth im Mündungsgebiet Hamoaze der hier zusammentreffenden Flüsse Tamar, Tavy und Lynher ein wichtiges industrielles Zentrum.
Kein Wunder, dass mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt sich auf diesen Flüssen eine rege Passagierschifffahrt entwickelte, die um die vorletzte Jahrhundertwende die größte Flotte an Küsten und Fluss-Raddampfern beheimatete, die den Flusslauf des Tamar bis weit ins Innere des Landes befuhr.
An eine der dort tätigen Reedereien, die Millbrook Steamboat Co., lieferte die Werft Philip & Son in Dartmouth im Jahre 1904 den Halbsalon-Raddampfer HIBERNIA ab, der bis 1928 Dienst tat. Das Schiffchen hatte eine Länge ü. A. von 33,71 m und eine Vermessung von 99 Tons. Die HIBERNIA war registriert mit einer max. Transportfähigkeit von immerhin 366 Passagieren! Sie war das erste Schiff auf dem Fluss, das elektrische Beleuchtung besaß.
Das hier vorgestellte Modell ist nach dem Original-Werftplan (aus dem NMM London) im Maßstab 1:100 gebaut und ist inzwischen auch schon über 20 Jahre alt.
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