Aktualisiert 11.01.2007

Jangada, ein Fischerfloß aus Nordbrasilien

Kurt Gutsche

Backbord

Die Jangada ist ein Balkenfloß das in der brasilianischen Küstenschifffahrt im Gebrauch ist. Man verwendet sie zum Fischfang und zu Transportzwecken.

Die Bauweise ist primitiv und dürfte von alters her gleich geblieben sein. Schon spanische Zeichnungen die aus dem Jahrhundert der Entdeckung stammen, zeigen jedoch eine ganze Reihe typischer Floßschiffe, die damals bei den südamerikanischen Eingeborenen und offenbar schon seit langer Zeit in Gebrauch waren.

Der Bau ist eigentlich sehr einfach, doch schon die Auswahl und das Zusammenbauen der Stämme verlangt viel Erfahrung. Je nach Größe werden Jangandas aus fünf oder sieben Piuba-Stämme gebaut. In Form, Alter und Größe müssen die Stämme gut zueinander passen.

Steuerbord

Die eigenartige Gestalt der Jangada wird dadurch gebildet, das man für den Floßkörper gekrümmte Stämme auswählt, die sich außerdem verjüngen. Vor allen die Enden werden nachbearbeitet, so das die Stämme dicht aneinander liegen und durch Düppel und Tauwerk miteinander verbunden werden. Die weitere Ausstattung wird durch den Gebrauchszweck bestimmt.

Das Modell ist aus Äste der Weide gebaut. Hierzu habe ich Aststärken von 21 – 36 mm Durchmesser verwendet. Ein Plan der 1962 in der Zeitschrift Mecanikus erschienen ist, diente als Bauvorlage. Der Maßstab beträgt ca. 1:15, das Modell hat eine Länge von 460 mm, die Breite beträgt vorn 132 mm, hinten 145 mm.

Das Modell war nicht als Fahrmodell gedacht. Es reizte aber sehr es einmal auf dem Wasser zu versuchen. Bei leichten halben Wind und einigen Steinchen auf der Luvseite segelte es recht flott.

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