Die Spanten
Motorsegler PAUL
Wolfgang Korn. Originalfotos: Cord Rahmann. Repros: M. Biedermann. Modellfotos: M. Biedermann
Lühring-Werft in Hammelwarden, Baunummer 174
176 BRT, 88 NRT
Größte Länge 35 m
Größte Breite 7,12m
Breite auf Spanten 7,0 m
Seitenhöhe mittschiffs 3,0 m
Eigner: Kapt. R. Rahmann und Kapt. J. Gährs
Der Motorschoner PAUL mit dem Heimathafen Estebrügge wurde im Mai 1931 in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 120 000,-Reichsmark. Das Schiff besaß die GL-Klasse +100A4K und das Unterscheidungssignal KLCW, später DEJO.
Die Maschinenanlage ein Klöckner-Humboldt-Deutz Viertakt-Diesel mit drei Zylinder vom Typ RV6M336 mit einer Leistung von 150 PS, die dem beladenen Schiff eine Fahrt von acht Knoten verlieh.
Ein einzylindriger Hilfsmotor mit angeschlossenem Dynamo sorgte im Hafen achtern für elektrisches Licht. Im Matrosenlogis wurde bis zum Schluss mit einer Petroleumlampe für Licht gesorgt.
PAUL besaß drei nicht umklappbare eiserne Pfahlmasten, von denen der Besanmast gleichzeitig als Auspuff diente. Lade-Besan- und Großmastbäume waren aus Holz. An Segeln konnten 207 qm gesetzt werden, die sich wie folgt verteilten: Außenklüver 23qm, Klüver 24qm, Fock 24qm, Schoner- und Großsegel je 47 qm, und Besan 42 qm. Alle Segel wurden von Hand gesetzt. Die Segelfläche reichte aus um den Motorschoner PAUL als Segelschiff anzuerkennen und die Maschine zu unterstützen. (Stützsegel)
In der Entwicklung der Küstenschifffahrt bildet der Dreimastschoner PAUL ein Bindeglied zu den reinen Segelschonern und den Küstenmotorschiffen.
Alle Angaben zur Ausrüstung sowie Farbgestaltung stammen von den Fotos und Aussagen des Kapitäns Rahmann aus Estebrügge. Topplicht und Positionslaternen wurden mit Petroleum betrieben. Das Topplicht wurde an einem Laternengalgen gefahren STB. Zum Hieven des Ankers mit dem Pumpspill benötigte man ca. 25-30 Minuten. Kühlwassersieb an Bb, Kühlwasseraustritt an Stb, Schiffsglocke an der Back.
Farbliste des Motorschoners PAUL:
Außenhaut über Wasser Grün RAL 6001
Außenhaut unter Wasser, schwarz
Deck Schwarz
Schanzkleid innen weiß
Aufbauten weiß, Türen und Fenster Holz farblos lackiert
Ladeluken braun
Ladewinden und Pumpspill Schwarz
Masten ockergelb
Ladebaum, Großbaum und Gaffelbaum natur
Anker, Ankerketten, Poller und Tauklüsen Schwarz
Arbeits- und Rettungsboot mit Heckspiegel natur, unter Wasser grün mit einem weißen Wasserpass.
Wantenspanner, Schäkel, Schornsteine und Lüfter Aluminiumsilber.
Der Bau des Modells PAUL wurde durch Originalunterlagen von Herrn Manfred Biedermann ermöglicht; bei der zeichnerischen Umsetzungen gab es Unterstützung von Herrn Klaus Krummlinde(beide Arbeitskreismitglieder)
Am 30.10.1943 lief PAUL bei dichtem Nebel und beginnenden Schneetreiben beim Ansteuern der Insel Säppi um einen Lotsen anzufordern auf einen nicht sichtbaren Unterwasserfelsen auf. Dadurch lockerten sich die Nieten und das Schiff lief langsam voll Wasser und rutschte dann den Felsen herunter und versank.