unter vollen Segel auf Kreuzkurs (hoch am Wind)
Schonerlomme Richard von Tolkemit
Text: Harald Kossack, Bilder: H. Kossack, D. Kettelhut, I. Obstfelder
Die Lomme war ein ganz charakteristisches Schiff der Küste Ostpreußens. Der Rumpf bestand aus Eichenholz und wurde in Klinkerbauweise angefertigt.
Die Schiffe hatten keinen Kiel im üblichen Sinne, sondern eine sogenannte Solplanke, die weitaus stärker als die üblichen Planken ausgelegt war.
Große Ladeluken an Deck, in Segmenten ausgeführt, waren ein markantes Merkmal dieses Schiffstyps.
Die zweimastige Lomme bezeichnet man auch als Galeaslomme, der zweite Mast war also fast so hoch wie der Großmast.
Der Verwendungszweck dieser Schiffe war sehr unterschiedlich.
Das hier beschriebene Original diente z.B. auch der Steinzangenfischerei in der Ostsee, wobei die Steine für Deich- und Hafenbau verwendet wurden.
Die Richard wurde 1912 auf der Werft von Heinrich Modersitzki in Tolkemit gebaut.
Sie hatte eine Länge über die Steven von 20,49m, eine Breite von 6,38m und einen Tiefgang von 1,88m max. Die Segelfläche betrug 255 qm. Gebaut wurde sie für den Schiffer Richard Lingner aus Tolkemit.
Bei Kriegsende gelangte Lingner mit seinem Schiff nach Kiel .
Am 20. April 1968 wurde der an Land liegende Rumpf in Heikendorf verbrannt.
Das Modell wurde nach den Unterlagen und Plänen aus dem Buch: Lommen und Buxer von Siegfried Fornacon und Gerhard Salemke gebaut.
Das im Maßstab 1:15 gebaute Modell ist 1,36 m lang und wiegt 25 kg. Die Bauzeit betrug 3,5 Jahre.