Die SAMOREUSE ist unter den niederländischen Aaken des 17. Und 18. Jahrhunderts der wichtigste und größte Schiffstyp und wird in Holland häufig KEUELENAAR genannt. Die Schiffe konnten auch die Zuidersee und die Küsten befahren und wurden im Beurtdienst (regelmäßiger Linienverkehr) eingesetzt.
SAMOREUSE, Rotterdamer Bauart um 1760, Rotterdam - Köln - Beurtschiff
Horst Parchatka
Um 1641 wurde die SAMOREUSE erstmalig in einem Nachtrag zur Weseler Schiffergildenrolle erwähnt. Die Größe der früheren SAMOREUSEN wird Anfang des 17. Jahrhunderts mit 150 t Tragfähigkeit, einer Länge zwischen den Loten von 33,10 m, einer größten Breite von 4,40 m und einem Tiefgang beladen mit 1,80 m angegeben, die bis ca. 1830 auf 600 t Ladefähigkeit, 47,10 m Länge, 7,50 m Breite und 2,83 m Tiefgang wächst. Die Höhe der Masten erreichte 31-40 m. Die halbrunden Ladeluken sind ein typisches Merkmal der SAMOREUSE und hatten eine Höhe von 1,60- 1,90 m.
Innerhalb der SAMOREUSEN wird zwischen dem ROTTERDAMER und dem AMSTERDAMER Typ unterschieden. Wobei der Unterschied im wesentlichen nur in den Abmessungen besteht. Die Breite der AMSTERDAMER SAMOREUSE durfte wegen enger Schleusen 6,20 m Breite über alles nicht überschreiten. Neben der Familie des Schiffers bestand die Besatzung noch aus 7-10 Mann. Ein schönes und beachtenswertes Modell einer SAMOREUSE ist im Reiss-Museum in Mannheim ausgestellt.
Literatur:
Dr. Ing. Kurt Schwarz, Die Typenentwicklung des Rheinschiffs bis zum 19. Jahrhundert. Köln. 1920