Prinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern
Die Korvette ELISABETH von 1869
A.Spors
Die gedeckte Korvette ELISABETH war eines der ersten Schiffe der kaiserlich-deutschen Marine mit Schraubenantrieb. Sie war nach der ARCONA, GAZELLE, HERTHA und VINETA das letzte ganz aus Holz gebaute Kriegsschiff das auf der königlichen Werft in Danzig von 1866-1868 gebaut wurde.
Die ELISABETH war 79,30 Meter lang, 13,20 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 6,40 Meter. Bei einer Verdrängung von 2912 t und einer Maschinenleistung von nominell 650 PS erreichte sie eine Geschwindigkeit von 10 Knoten. Die Besatzung betrug 380 Mann. Die Segelfläche war mit 2653 m² berechnet. Zum Schutz gegen Bohrwürmer wurde das Holzschiff bis zur Wasserlinie mit Kupfer beschlagen.
Beim Stapellauf am 18.10.1868 erhielt das Schiff den Namen ELISABETH. Namensgeberin war die Gemahlin König Friedrich Wilhelm des IV. von Preussen, Prinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern. Am 29.9.1869 wurde die ELISABETH in Dienst gestellt.
Die Korvetten wurden 1871 mit der Übernahme in das Kaiserreich als Ausbildungsschiffe für Seeleute eingesetzt, nachdem die Anzahl der Geschütze von 28 Stück 24 pfündigen, gezogenen Ringgeschützen (Hinterlader) der Firma Krupp auf 18 Stück reduziert worden war. Zwei der Kanonen standen als sogenannte Jagdkanonen an Oberdeck. Auslandsreisen von zwei Jahren, verbunden mit dem Besuch der Kolonien, waren keine Seltenheit.
Eine der Reisen ist sonders bemerkenswert: am Morgen des 20. Mai 1883 berichtete der Kapitän der ELISABETH über die Sichtung einer 11 km hohen Säule von Asche und Staub über dem Krakatau. Es war der Beginn der Vulkan-Eruptionen auf der Insel Krakatau.
1887 wurde die ELISABETH außer Dienst gestellt und als Maschinenhulk in Kiel für die Heizer- und Maschinisten-Ausbildung benutzt. 1904 wurde das Schiff verkauft und in Stettin abgewrackt.
Ihre Galionsfigur blieb erhalten und ist im Deutschen Schiffahrtmuseum Bremerhaven zu sehen (Stand Oktober 2011).
Das Schiffsmodell wurde im Maßstab 1 : 70, zum Teil nach den Originalplänen aus dem Deutschen Museum in München erstellt. Die weißen Streifen an Backbord und Steuerbord, die Fenster, die Heckverzierungen und das Galion sind aus Elfenbein und der Rumpf aus Ebenholz. Die Mastringe und Beschläge an den Marsen sind aus Silberblech gefertigt.
Die Galionsfigur wurde nach dem Original von einer Holzbildhauermeisterin aus einem Block von Mammutelfenbein geschnitzt. Das Schiffsmodell hat eine Länge von 145 cm, eine Breite von 46 cm und eine Höhe von 80 cm.
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