Galease FÖRLIG WIND auf der Helling
Bootsbauplatz Skeppsholmen/Stockholm
Text und Fotos: W. Eberhard Falck
Anfang November 2023 war ich geschäftlich in Stockholm und da man an einem freien Montagmorgen nicht viel mehr unternehmen kann, als spazierenzugehen. Ich habe daher zum Vergnügen die kleine Fähre von der Altstadt zur Insel Skeppsholmen genommen und den dortigen Bootsbauplatz entdeckt, der diese alte Tradition dort aufrechterhält.
Der Bauplatz wird durch die lokale Volkshochschule (https://skeppsholmensfolkhogskola.se) betrieben, deren wichtigstes Angebot Bootsbaukurse sind. Im Prinzip kann jedermann teilnehmen, es werden aber auch Kurse zur Umqualifizierung angeboten. Neben kleineren Booten, die Rahmen der Kurse hergestellt und dann verkauft werden, unternimmt die Volkshochschule auch größere Restaurierungsprojekte.
Die östliche Promenade der ‚Schiffsinsel‘ wird auf der einen Seite durch Liegeplätze für historische Schiffe gesäumt und auf der anderen Seite liegen kleinere Holzboote auf dem Trockenen aneinandergereiht – der Jahreszeit entsprechend war aber alles eingehaust. Unweit der VHS befindet sich noch eine Schmiede, die verpachtet ist und Bootszubehör nach Maß herstellt.
Beim Herumschlendern entdeckte ich dann aber Aktivität auf dem Bauplatz für die Galease FÖRLIG WIND (LEICHTE BRISE, https://www.facebook.com/Forligwind/).
Nach angelegentlichem Herumlungern luden mich die ‚Arbeiter‘ (pensionierte Architekten, Ingenieure u.ä. die die Volkshochschulkurse in Bootsbau absolviert hatten) ein, auf das Boot hinaufzukommen. Leider konnte man wegen der Rüstung und der Laufplanken nicht sehr viel von den ‚Innereien‘ sehen. Interessant war, daß wesentliche Teile des Innenausbaus vor dem Legen des Decks vorgenommen wurden, was den Zugang deutlich erleichtert. Interessant waren auch die breiten Nähte an der Außenhaut, um das Kalfatern zu erleichtern.
Weitere Bilder des Schiffes auch bei WikimediaCommons:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Skeppsholmen,_Förlig_Wind.
Während die FÖRLIG WIND, die am Anfang des 20. Jahrhundert gebaut worden war, praktisch von Grund auf neu aufgebaut wird, befand sich auf dem Platz davor eine ‚Sandkil‘ zur Reparatur.