Deutsches Hafenmuseum in Hamburg

Text und Fotos: Thomas Wilberg

Im Rahmen der vielfältigen Museumslandschaft in Hamburg hat das Museum der Arbeit, dessen zentrales Haus in Hamburg-Barmbek ist, einen Teil der traditionellen Hafenanlagen gesichert und zum Hafenmuseum umgewidmet.
Seit dem letzten Jahr ist das Museum eigenständig und firmiert als Deutsches Hafenmuseum.
Der Schuppen 50A am Hansahafe (in der Nähe der Veddel gelegen) wurde so weitgehend im Originalzustand erhalten und beherbergt im Innern eine rustikale und bunte Ausstellung mit Artefakten aus dem vielfältigen Leben des Hamburger Hafens. In der Außenanlage um den Schuppen herum sind weitere spannende Exponate zu sehen und schließlich liegen im angrenzenden Hafenbecken einige Traditionsschiffe im weiteren Sinne, zum Teil zum Museum gehörig, zum Teil anders bereedert.

Wirtschaftsräume
Im Kopfende vom Schuppen 50A befinden sich die Verwaltungs- und Sozialräume. Hier bekommen die Besucher einen authentischen Eindruck, wie so etwas vor 100 Jahren gestaltet war.

Regale und Warenlager, Stauerei
Im Schuppen stehen die originalen Regale, wie sie zuletzt im Hafenbetrieb verwendet wurden. Die Stapler, Kräne, Geschirre und Paletten, mit denen Waren ein- und ausgelagert wurden, sind ausgestellt, verschiedene Gebindetypen von der Kaiserzeit bis in die 70iger Jahre können im Original studiert werden. Das Handwerk und die Arbeitsmittel der Stauer werden vorgestellt.

Schiffstechnik
Aus den Bereichen Schiffbau und Werften, Schiffstechnik, Nautik wird ein buntes Sammelsurium von Artefakten gezeigt. Die Palette reicht vom Kessel eines Dampfschleppers, über eine komplette Nieter-Werkstatt bis zur Patent-Steuersäule eines Frachtschiffes der 60iger Jahre.

Nautik und Lotsenstube
Ein weiteres Thema ist die Nautik, in dem die verschiedenen Seewege, Signale, Anlagen, Radar und Sonar vorgestellt werden. Ein ganz besonderes Ausstellungsstück ist eine komplette Lotsenstube, die aus einem Abriss gerettet werden konnte.

Modelle
Im Hafenmuseum ist auch eine Anzahl von Modellen gezeigt, die die Handelsschifffahrt der Periode von ca 1820 bis 2000 repräsentiert. Es handelt sich dabei zum großen Teil um Werftmodelle.
 
Ewer Hermann
Der letzte existierende hölzerne Frachtewer ist zwar nicht im Besitz des Hafenmuseums, hat aber im Schuppen 50A eine Heimstatt gefunden.

Außengelände
Auf dem Außengelände werden vielfältige technische Einrichtungen rund um den Hafenbetrieb gezeigt:

Kai, Kräne, Hafenbahn
Der Kai am Schuppen 50A ist noch in einem überlieferten Zustand, zusammen mit den darauf platzierten Ladekränen und der Hafenbahn. Es wurden verschiedene Kräne aufgestellt, die die verschiedenen im Hamburger Hafen genutzten Typen repräsentieren. Die Hafenbahn besteht aus Lokomotiven und verschiedenen Wagen, die im Originalzustand sind, so wie die Hafenbahn hier am Ort betrieben wurde.

Hafenfahrzeuge: Dampfbagger, Schwimmkran, Barkasse
Das Museum der Arbeit ist im Besitz einiger Hafenfahrzeuge, die nun dem Hafenmuseum zugeordnet sind und die am Kai vor dem Museum ihren Liegeplatz haben.

M/S Bleichen
Die Bleichen ist ein typisches Frachtschiff aus den 1950er Jahren. Es ist nicht dem Hafenmuseum, wird aber im Kontext gezeigt und kann besichtigt werden.

Windjammer PEKING
Der frisch restaurierte P-Liner PEKING ist nach Rückführung aus New York und ausgiebiger Restaurierung nun in Hamburg und dort am Kai des Hafenmuseums zu besichtigen

Spezialfahrzeuge und sonstiges
Neben dem Schuppen 50A sind einige typische Hafenfahrzeuge und andere Gerätschaften abgestellt, die für den Hafenbetrieb typisch sind. Unter Anderem Van Carrier aus dem Containerhafen und eine Tonne. Außerdem gibt es eine Auswahl von Winschen zu sehen, die vor der Verschrottung bewahrt wurden: Schlepperwinschen, Ladewinschen, Verholwinschen.
 
Adresse für das Navi: Australiastraße ; Parkplätze sind vorhanden

Im Winterhalbjahr gibt es eingeschränkte Besuchszeiten – bitte informieren Sie sich auf der WebSite über Öffnungszeiten und Bedingungen:

https://www.shmh.de/deutsches-hafenmuseum/standort-schuppen-50a/