Aktualisiert 11.07.2014

Ein Besuch im Hamburg Museum

Robert Volk

Im Rahmen eines Hamburg-Besuches, besuchten wir auch das Hamburg Museum. Das erste was auffällt ist der gepflegte Außenbereich und im Foyer empfängt uns wohltuende Ruhe.
Der Rundgang führt uns durch die Abteilungen der Hansekaufleute mit deren Attributen wie Prunkkleider und Schmuck. Alles sehr gut sichtbar in frei zugänglichen Vitrinen ausgestellt.
Die Architektur im Wandel der Zeit wird mit Modellen ebenso gezeigt wie die verschiedenen Brandkatastrophen, welche Hamburg mehrmals in Schutt und Asche legten.
Im ersten Stock geht es los mit meinem Interessengebiet: Schiffe.

WAPPEN VON HAMBURG III

Mehrere Großmodelle von Dampfern, Auswandererschiffen, Kriegsschiffen und natürlich auch die WAPPEN VON HAMBURG III, ein Großmodell der besonderen Art.
Über dieses Modell hat Karl Heinz Marquardt schon im Logbuch (2000/1 S. 19 - 21) berichtet. Auffallend sind die Blattgoldarbeiten am Modell.

Eine große Anzahl von Passagierschiffen und Frachtschiffen sind in geräumigen Vitrinen zu sehen. Angenehm für uns Modellbauer ist, dass man im gesamten Museum fotografieren kann, ohne gestört zu werden.

Großmodell eines Passagierdampfers

Gleich beim Eingang ist ein Großmodell eines Passagierdampfers zu sehen. Das Modell ist der Länge nach aufgeschnitten, so dass man von der Steuerbordseite aus, den gesamten Innenraum mit Einrichtung incl. Maschine, sehen kann. Eine sehr beeindruckende Arbeit, die dort ausgestellt ist. Ein weiteres bemerkenswertes Modell ist die PETER RICKMERS. Die Ausrüstung an Deck mit Ladebäumen und Ladegeschirr ist äußerst präzise ausgeführt und lädt zum Verweilen ein.

Galionsfigur des Seglers SANSIBAR

An einer Seitenwand hängt die Original Galionsfigur des Seglers SANSIBAR.
Eine typische Seemannskneipe ist zu sehen und immer wieder Schiffsmodelle der verschiedensten Kategorien.

Diorama mit Frachter DUISBURG

Besondere Aufmerksamkeit erregen verschiedene Dioramen. Eine zeigt wie die Ladung eines Frachters um 1930 gelöscht wurde.

Dazu ist der Frachter DUISBURG als Querschnitt am Dock zu sehen. Man sieht die einzelnen Laderäume und die Mannschaft, wie sie sich mit den Kisten der Ladung abmüht.
Der dazugehörige Schuppen ist ebenso mit dazu gebaut, wie auch der Kai ein Ladekran und Leichter.

Diorama einer Werft

Ein anderes Diorama zeigt eine Werft in der mehrere Schiffe neu gebaut und repariert werden. Die Detailfülle ist erstaunlich.

Kupferung eines Schiffes

Ein weiteres Diorama zeigt ein Schiff kielgeholt und die Mannschaft ist dabei die Kupferung zu reparieren. Auch hier ist die Detaillierung außergewöhnlich.

Knochenmodell

Das unvermeidliche Knochenmodell ist auch zu sehen. Die Beschriftung allerdings ist etwas befremdlich. Dort steht auf der Tafel: „Bastelarbeit französischer Kriegsgefangener“.

Mit den Beschriftungen hat das Museum so seine liebe Not. Ich habe mehrere fehlerhafte Beschriftungen gesehen.
Das Highlight war: 2 Pfünder Kanone auf Lafette nach J.H. Röding. Gezeigt wird ein 2 m langes 18Pfdr. Geschütz engl. Bauart.

Verschiedene Detailmodelle aus der Seemannschaft runden die Abteilung ab.

Ein Wrack

In der nächsten Abteilung sieht man Deckseinrichtungen und als besonderes Schmankerl ein Wrack aufgebaut in Fundsituation. Sehr eindrucksvoll präsentiert.

Im zweiten Stock ist eine Eisenbahnanlage Spur 1 aufgebaut. Zufällig kamen wir zu einer Vorführung die um 15:00 Uhr beginnt und eine halbe Stunde dauert. In dieser Vorführung werden 40!! Züge und Lokomotiven von 1900 – in die Neuzeit gezeigt. Die gesamte Anlage und das rollende Material wurden von Vereinsmitgliedern in Eigenleistung selbst gebaut. Sehr empfehlenswert!

Im dritten Stock ist eine Sonderschau über das jüdische Leben in Hamburg um die letzte Jahrhundertmitte!!
Verschiedene Sonderschauen zeigen das Leben in Hamburg der 20er bis in die 70er Jahre.
Eine weitere Schau zeigt die maritime Bewaffnung von 1500 – in die Neuzeit. Leider hatten wir keine Zeit mehr dafür, da das Museum schon um 17:00 Uhr schließt.

Dieses Museum ist einen Besuch auf jeden Fall wert und wer nicht nur Schiffe sehen will, kommt hier auch auf seine Kosten.

Hier die Adresse:

Hamburg Museum
Holstenwall 24
www.hamburgmuseum.de
Di–Sa 10-17, So 10-18 Uhr
Montag geschlossen

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