Längsansicht
JYLLAND - Ein Besuch bei der dänischen Dampffregatte von 1856
Fotos: Peter Schneider, Text: Siegfried Borgschulze
Die JYLLAND, eine Fregatte der NIELS JUEL-Klasse wurde zwischen 1856 und 1860 auf der Marinebasis in Kopenhagen gebaut.
Mit 71 m Länge über Alles, 62,5 m über die Steven 13,2 m Breite und einen Tiefgang von 5,5-6,00 m betrug die Verdrängung 2456 Tonnen = 1502 BRT.
Der Großmast erreicht eine Höhe von 53 m über der Wasserlinie. Die Großrah wiegt bei einer Länge von 28 Metern 6 Tonnen. Die gesamte Segelfläche betrug 1881 qm.
Sie war die letzte aus Eichenholz gebaute Fregatte der dänischen Flotte. Nach langen Dienstjahren und vielen großen Auslandreisen wurde sie 1887 aus dem aktiven Dienst in der dänischen Marine genommen. Ab 1892 diente sie dann als Wohnschiff. In dieser Zeit wurde auch die Maschinenanlage, Artillerie und Takelage entfernt. 1908 sollte sie abgebrochen werden, wurde aber immer noch benutzt. 1909 erhielt sie zu Ausstellungszwecken die Masten, Takelage und den Schornstein der Fregatte DAGMAR. 1925 bildete sich ein "Komitee zur Erhaltung der Fregatte JYLLAND".1960 wurde sie nach Ebeltoft gebracht und dort in jahrelanger Arbeit restauriert.
Das Schiff besteht nach der Restaurierung aus ungefähr 40% originalen und 60% neuen Bauholz. Das neue Holz wurde überwiegend im Mittelteil des Schiffes, dem oberen Deck und den Seitenwänden eingebaut. Die Kosten betrugen ca. 120 Millionen dänische Kronen.
Heute ist sie für Urlauber in Jütland ein beliebtes Ausflugziel.
Der Rumpf des Schiffes steht auf einem Betonbalken. Stahlbänder die um den Rumpf herumgehen simulieren den Wasserdruck und können hydraulisch verstellt werden. Die Schiffsschraube hat eine Durchmesser von 4,80 m und konnte um den Wasserwiderstand beim Segeln zu verringern in einem sogenannten Schraubenbrunnen hochgezogen werden. Ebenfalls war es möglich den Schornstein zu verkleinern.
Um Besuchern das Leben der 430 Mann starken früheren Besatzung zu zeigen hat man im Batteriedeck einzelne Situationen aus dem Bordleben mit Figuren nachgestellt. So unter anderem Geschützübungen, Schlafen in Hängematten, die Küche und eine Gruppe von Seeleuten beim Essen. Texttafeln zeigen wie die Maschinenanlage früher einmal ausgesehen hat. Im unteren Schiffsraum, leider war hier das Fotografieren sehr schwer, kann man die Spanten und ihre Verstärkungen sehen, allerdings auch das ein Teil des hölzernen Werk sehr angegriffen ist. Hier merkt man das Alter des Schiffes besonders stark.
Literatur zur JYLLAND:
Das Logbuch,1970/3/32; 1978/4/128; 1979/4/134; 1987/2/44.