In der sehr sehenswerten, friesischen Stadt Sneek gibt es ein wunderbares Schifffahrtsmuseum. Die friesische Schiffahrt war in vergangenen Jahrhunderten auf vielen Meeren anzutreffen, geschäftstüchtige Kaufleute führten mit ihren guten Schiffen einen weitläufigen Handel. Viele Gebäude alter Städte an der Ostseeküste wurden daher aus friesischen Backsteinen gebaut oder trugen Dächer, die mit friesischen Dachpfannen gedeckt waren. Im »Fries Schepvaart Museum« werden die dazu gebräuchlichen Schiffe in überwiegend sehr guten Modellen gezeigt. Lichtdurchflutete Räume laden zum Gang durch die Ausstellung ein, ein begrünter Innenhof lädt zur Pause ein. Interessant ist die Ausstellung zur Sportschiffahrt unter Segeln. Gängige Typen einzelner Boote sind in maßstabsgleichen Modellen nebeneinander präsentiert.
Fries Scheepvaart Museum Sneek (NL)
Klaus Lingenauber
Schiffbau, Navigation, Fischfang, Walfang und die Admiralität sind weitere Themen. Die Alltäglichkeit von Wasserfahrzeugen im bäuerlichen Leben, in dem von Kanälen und Gräben durchzogenen Land, wird dem Besucher eindrucksvoll vorgeführt. Ab dem 18. Jahrhundert gab es hier getreidelte Fähren, die im fahrplanmäßigen Liniendienst Personen, Post und Fracht beförderten. Ein großes Stadtmodell zeigt die Stadt Sneek in der frühen Neuzeit. Sie war damals eine der wenigen niederländischen Städte, die von einer umlaufenden Befestigungsmauer geschützt wurden. Als Besonderheit gab es hier Wassertore, die die Einfahrt der Schiffe in die Häfen kontrollierte. In den oberen Räumen des Hauses gibt es erhaltene Kontore und Wohnstuben friesischer Kaufleute zu sehen. Im »Silbersaal« zeugen Erzeugnisse Sneeker Silberschmiede vom früheren Reichtum. Fern der modernen Museumsdidaktik ist das Museum wunderbar anzusehen, die gut beleuchteten und präsentierten Objekte laden regelrecht zur Vertiefung ein.