Seitenansicht des SHTANDART-Nachbaus
Fregatte SHTANDART von 1703 als Rekonstruktion
Klaus Lingenauber
Es heißt, das Zar Peter der Große im Jahre 1703 die Fregatte SHTANDART (»Standarte«) auf Kiel legend ließ. Das Schiff soll sein eigener Entwurf gewesen sein und sollte der Prototyp der zu bauenden russischen Flotte sein.
Die SHTANDART wurde unter Aufsicht des Zaren – der 1697 bis 1698 eine Ausbildung als Schiffszimmermann in Amsterdam begonnen hatte – und unter Leitung des niederländischen Schiffbauers Vybe Gerens auf der Werft in Olonez, einer Stadt die heute in der zu Russland gehörenden Republik Karelien liegt, gebaut.
Nach nur fünf monatiger Bauzeit unternahm der Zar als Kapitän die Jungfernfahrt der Fregatte von Olonez nach St. Petersburg.
1994 begann eine Arbeitsgruppe unter der Führung des Schiffsarchitekten Vladimir Martus mit dem Bau eines exakten Replikats der SHTANDART. Die Ausbildung Jugendlicher war und ist dabei das Ziel dieser nichtkommerziellen Gruppe. Die Arbeiten zogen sich über einen Zeitraum von fünf Jahren hin.
Die Replik besitzt selbstverständlich moderne Sicherheits- und Navigationseinrichtungen. Das Schlauchboot oberhalb der Kuhl fällt dabei besonders ins Auge. Im Bereich des Oberdecks ist jedoch so viel wie möglich dem historischen Original nachempfunden.
Das Schiff ist seit vielen Jahren nun als Botschafter der russischen Föderation in Europa unterwegs. Ich besuchte die Fregatte im Februar 2012 im Hamburger Sandtorhafen. Die Detailfotos sollen eine Hilfe für den an den Schiffen des 18. Jahrhunderts interessierten Modellbauer sein.