Modell der Endeavour
Regionaltreffen 2014 in Köln
Treffen am 8. März
D. Eyhoff Foto: K. Dreschke, D. Gottschalk, D. Eyhoff
Das Frühlingswetter hat uns verwöhnt und trotzdem hatte sich ein kleiner Kreis wieder im Café Osterspey auf der Luxemburger Straße eingefunden. Herr Gottschalk hat sein Modell der „Saga Siglar“ des Skuldelev-1-Schiffes, das er uns im vergangenen Jahr im Bau vorstellte, nunmehr fertiggestellt und getakelt. Als Bauvorlage hatte er von Werner Dammann die Rekonstruktionszeichnungen im Maßstab 1:25 erhalten. Diese bestanden aus einem Längsschnitt, einer Draufsicht und Spantenrisse. Für die Beriggung wurde ihm die Riggung einer Karfi vorgegeben. Er berichtete ausführlich in einer Diaschau über seine Bauerfahrungen beim Umsetzen der Planzeichnungen und Informationen von Werner Dammann, insbesondere der Ausführung der Klinkerbeplankung, die gänzlich unterschiedliche Plankenformen herausfordert.
Herr Dreschke gab uns einen Einblick in seine Werkstatt, in der derzeit das Modell der Endeavour nach dem Buch von Karl-Heinz Marquardt in Arbeit ist. Die Zahnräder eines ausgedienten Druckers wurden für die Darstellung der Ankerwinde auf einer Moselkaine von Dieter Eyhoff benutzt.
Treffen im Juni
Dieter Eyhoff
An dem schönen, sehr warmen Pfingstsamstag 07.06.14 hat sich wiederum ein kleiner Kreis unentwegter Arbeitskreismitglieder im Cafe Osterspey, Luxemburgerstraße 276 eingefunden.
Wir (Lauten/Eyhoff) berichteten über die Ausstellung und über die Vernissage am Sonntag den 18. Mai zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier:
„2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel. Vom römischen Transportweg zum einenden Band Europas“.
Diese Ausstellung ist bis zum 1. März 2015 zu sehen.
Der 50. Jahrestag der Eröffnung des grenzüberschreitenden Schiffahrtsweges Mosel ist der gegebene Anlaß zur Ausrichtung dieser Ausstellung.
Am 26. Mai 1964 wurde damals unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Charles de Gaulle, der luxemburgischen Großherzogin Charlotte und des deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke in einem Schiffskorso von Thionville nach Trier und einem Festakt vor der Porta Nigra die Inbetriebnahme der internationalen Großschifffahrtsstraße feierlich begangen.
Die Eröffnung der Ausstellung wurde anschaulich untermalt von zwei Schauspielern des Trierer Ensembles, die in erbaulicher Darstellung die damaligen Pressestimmen zitierten, die u. a. von einem unsanften Aufprall des Schiffes beim Anlegen berichteten, der die erlauchten Personen und Gäste enger zusammen brachte. Vorher hatten sie in zeitgenössischer Kleidung das Schicksal der deutschen Schiffer auf Mosel, Saar und den französischen Kanäle bei Ausbruch des 1. Weltkrieges aus Tagbüchern und Briefen aufgezeichnet. Die Binnenschiffe wurden konfisziert und die Familien interniert. Die Schiffer waren noch lange auf der Île d´Yeu in Gefangenschaft, bis sie nach Kriegsende wieder mühsam ihre Existenz wieder aufbauen konnten.
Die Ausstellung führt mit rund 330 Ausstellungsstücken ausgehend von Zeugnissen der Antike durch die Geschichte der Güter- und Personenschiffahrt des 18. bis ins 20. Jahrhundert, hin zur heutigen grenzüberschreitenden Großschifffahrt. Mehrere, der 44 Schiffsmodelle stammen aus der Werkstatt von Arbeitskreismitgliedern.
Das Modell des Oberländers von Herrn Lauten ist thematisch passend unter dem Themenkreis „Die Schifffahrt in Mittelalter und früher Neuzeit“ gezeigt, zusammen mit einer Schiffsmühle, einem Metzer Nachen und einer Ruderschelch, die man gleichermaßen auf der Kölner Stadtansicht von A. Woensam von 1531 im Kölner Stadtmuseum studieren kann. Eine Stadtansicht von Trier zeigt ebenfalls die typischen Oberländer mit ihrem achterlichen Roof und dem schrägen Deck beim Löschen ihrer Ladung am Kranenufer.
In dem Ausstellungsmodul „ Schiffbau und Schiffstypen“ geben Modelle von Herrn Eyhoff einen Überblick über die Bauarten der hölzernen Schiffe, ausgehend von verschiedenen Dreiborden als Arbeitsschiff, dem Bornachen oder Champs de Vignes, über eine Samoureuse (nach dem Werftmodell Rendenbach 1840), einer Keine, dem typischen Moselschiff, dem „Großen Schiff Coblenzer Fahrzeug) “ aus der Oktroi-Sammlung Herrman.
Die Eiljacht „Mosella“, nach einem Aquarell von Rosbach, die getreidelt, gestiefelt oder gesegelt wurde und einen regelmäßigen Personenverkehr zwischen Koblenz und Trier ermöglichte, ist zusammen mit einem Reisenachen unter dem Ausstellungsthema “Personenschifffahrt“ zu sehen.
Die Gierfähre „Jupp Seiler“ aus dem Trierer Norden und das kleine Ausflugsschiff „Ruothildis“, der Klosterschenke in Pfalzel, sind sicherlich noch in der Erinnerung alter Trierer gegenwärtig.
Ein besonderer Blickfang der Ausstellung, Rubrik „Fürstliche Moselreisen“ ist der Nachbau und die teilweise Rekonstruktionen der Großen Leibjacht des Trierer Kurfürsten Clemenz Wenzeslaus von dem Arbeitskreismitgliedes Gerhard Wicke, Bingen. Als Grundlage dienten hier kolorierte Zeichnungen von Hundeshagen, die die Jacht im Hafen von Wiesbaden-Biebrich wiedergeben (Bestandspläne im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden).
Die Ausstellung begleitet ein umfangreiches Kataloghandbuch im Verlag Schnell & Steiner ISBN 978-3-7954-2840-2
Nach Redaktionsschluss der Ausstellungsvorbereitung wurde ein detaillierter Bauplan 1: 50 „ Entwurf einer Fährponte“ für die Mosel aufgefunden.
Links unten ist der Plan unterzeichnet:
Als integrierender Theil zum Vertrag vom 26 ten März 1886 anerkannt
Trier den 26 ten März 1886
Der königliche Wasserbauinspector; Der Unternehmer; der Bürge
Unterschriften
Die zunächst nicht erklärbare Ausbildung des Längsrisses in Form einer sehr flachen, beidseitigen Parabel – Fährponten sind doch eigentlich rechteckige Kisten mit keilförmigen Enden- machte mich neugierig und veranlaßte einen Nachbau. Die Fahrebene folgt ebenfalls dieser Linie, so daß der Schwerpunkt einer Last (Weinkarren etc.) nach unten verlegt wird.
Die lang gezogenen Ausrundungen des Bodens ermöglichen eine sanfte Anlandung am „Pontenkopp“. Die klappbaren Pritschen (Anfahrrampen) sind dementsprechend kurz gehalten.
Das Streichruder, um den Anstellwinkel zur Ausnutzung der Schubkraft der Strömung einzustellen, wurde vom Fährmann jeweils umgesetzt
Der Schwimmtest des beladenen Modells ergab einen Völligkeitsgrad von 0,61 und eine stabile Schwimmlage. Die alten Schiffsbauer kannten ihr Metier.
Treffen im September
Beitrag: Hans Lauten, Fotos: Jochen Sibbe
am 13.09.14 trafen wir uns, wie immer im Café Osterspey in gemütlicher Runde. Diesmal war das Treffen gut besucht und es wurde wieder viel über Modellbau, Modelle und Kleinteile, bzw. Bauprobleme gesprochen.
Unser AK-Mitglied Jochen Sibbe hatte einige "Kleinteile" von seinem Modell dabei.
Es handelt sich hier um das Modell des 44er-Zweidecker ROEBUCK der Royal Navy von 1774 im Maßstab 1:64. Der Maßstab lässt schon ahnen, wie klein die Teile sein müssen. Auf Foto 1 ist der gesamte Heckspiegel des Modells dargestellt. Zum Größenvergleich liegt ein 5 Eurocentstück daneben.